Warum müssen Linsen vergütet werden und wie erkenne ich die Vergütung?Aktualisiert 3 months ago
Linsen müssen vergütet werden um ein Maximum an Lichttransmission zu gewährleisten. Es ist aus physikalischen Gründen aber unmöglich eine Transmission von 100 % zu erreichen. Daher sind auf Fernglaslinsen noch Restreflexe erkennbar, die je nach Art der Vergütungsschicht in unterschiedlichen Farben erscheinen.
Die Farberscheinung eines Antireflexbelages (Vergütungsschicht) resultiert aus dem nicht völlig linearen Verlauf der Restreflektion über den Wellenlängenbereich. Diese Restreflektion wird wesentlich bestimmt durch die Art der Entspiegelung (Einfachschicht, Mehrschichtvergütung oder Breitbandentspiegelung), die Lage des Reflektionsminimums, die verwendete Rezeptur des Schichtensystems (Materialauswahl, Schichtdicke und Schichtabfolge), die Brechzahl des Grundmaterials sowie Fertigungsstreuungen (Abweichungen in der Schichtdicke und Position innerhalb der Bedampfungsanlage).
Typischerweise weist die traditionelle Einfachbeschichtung mit MgF2 einen blauen Farbton auf. Mehrschichtvergütungen erscheinen oft violett, können aber auch jede andere Farbe haben, zum Beispiel auch Blau, wenn das Reflektionsminimum nach Rot verschoben wird.
Moderne Breitbandentspiegelungen sind häufig leicht Grün, da innerhalb des sehr großen spektralen Bereiches, in dem die Reflektion sehr klein ist, im mittleren Gebiet, also bei Grün, die Reflektion geringfügig höher ist. Das wird bereits als Farbton wahrgenommen.
(Quelle: A. Köhler aus www.akoehler.de)