Wie wirkt sich die Kombination Zielfernrohr und Brille aus?Aktualisiert 2 months ago
Brillenträger haben gegenüber Nicht-Brillenträgern immer ein kleines Handicap. Durch den Einsatz von zusätzlichen Linsen (Brillengläser) können Abbildungsfehler entstehen, die der Beobachter als veränderten Seheindruck und ggf. als störend empfindet.
Jedes Zielfernrohr besitzt einen Dioptrienausgleich, der die Fehlsichtigkeit eines Schützen bis zu einem gewissen Grad auszugleichen vermag. Jedoch sollten Brillenträger (hauptsächlich für die Ferne korrigierte Personen) auch beim Schießen die Brille tragen. Speziell Schützen mit Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) sollten die Brille beim Schießen auflassen. Eine Hornhautverkrümmung kann durch den Dioptrienausgleich am Zielfernrohr nicht korrigiert werden, da sich diese Fehlsichtigkeit zu individuell ausprägt.
Besonders häufig treten Abbildungsfehler beim Schießen mit Gleitsichtgläsern auf. Aufgrund der Konstruktion dieser Brillengläser steht dem Schützen nur ein schmaler Sehkanal zur Verfügung. Weicht der Schütze beim Anschlag von diesem Sehkanal ab, kommt es zu Bildverzerrungen, die sich in sternenförmig, ausgefransten Leuchtpunkten oder gewölbten Absehenbalken äußern können. Zusätzlich wird das Bild als solches unscharf.
Die Wahl der Brillenfassung ist ebenfalls ein entscheidendes Kriterium. Wird die Brillenfassung zu klein gewählt, schaut der Schütze während des Anschlags ggf. direkt auf den Fassungsrand. Dadurch können je nach Fehlsichtigkeit Bilddopplungen oder Gesichtsfeldausfälle entstehen. Daher ist auf eine ausreichende Dimensionierung der Brillengläser, besonders nach oben, zu achten.